religiös musikalische Spielmann Vanja Kirchhoff sich nach aller Einsicht in die Zeichen der Zeit auf das autodidaktische Maß von Liedern, deren innerste Frage allein zu Gesang wird.
Jüngstes Glied einer Theaterfamilie, alle Rollen vergeben, alle Dramen bis zur Vergeblichkeit durchspielt vorfindend, stieß Vanja auf das, was den Prüfungen seiner Lehr- und Wanderjahre als unteilbar standhielt: Das Wort, das gesungen ist, das zerstreute und gesammelte Liedgut seiner Sprache, ja „alles, was Lied ist“ (Biermann, Dylan übersetzend), und was künftig noch Lied werden mag.
Vanja Kirchhoff durchzuckt als stiller Blitz den Horizont der aktuellen
deutschsprachigen Musik. Mit der Ladung Lieder, an der er sich und seine Sprache übt,
hat das Medium „Pop“ sich – spätestens durch Vanjas Aufnahme in den renommierten
Hamburger „Popkurs“ – den blondgelockten Ernstfall ins Haus geholt.
Ob die romantischen Töne seiner Musik, die kindlichen Reime aus alten
Wortschätzen, die andeutungsvollen Klänge der Frühe und der Späte uns vertraut
erscheinen oder die Unmöglichkeit uns befremdet, ihnen hier und jetzt ihre Gattung
zuzuweisen; ja ob die Tradition und das Erbe sich für die Kunstform der Adoleszenz und
des schnellen Verbrauchs in Anspruch nehmen lassen, oder einzig die fallenden Funken
dieser Verbindung zu fangen bleiben – gerade aus dieser Schwebe bescheidet der
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